Haselnuss

Die gemeine Hasel – Corylus avellana

Birkengewächs – Betulaceae

mehr als nur Nüsse


Unser Haselnussstrauch oder Haselstrauch gehört botanisch zu den Bäumen.

Genauer gesagt, zu den Birkengewächsen.

Die Haselnuss wächst in der Regel als aufrechter, stark verzweigter Strauch an Waldrändern und Gebüschen. Sie kann 60-80 Jahre alt werden und bis zu 7 m hoch.

 

Die meisten Menschen lieben den Haselnussstrauch wegen ihren essbaren Früchten, den Haselnüssen. Diese gut lagerfähigen Nüsse wurden schon früher zur Vorsorge für hungrige Zeiten eingelagert. Nach der letzten Eiszeit wuchsen überall so viele Haselnusssträucher, dass man diese Zeit „Haselzeit“ nannte.

Bis heute hat die Haselnuss an Wert nicht verloren und wenn in den Anbaugebieten die Ernte schlecht ist, steigen die Preise enorm an.

 

Die Pollen-Allergiker kennen die Hasel auch. Aber eher negativ.

Ihre Blütezeit ist im Vorfrühling und damit beginnt ihr Leiden.

Bereits im Februar/März, noch vor dem Laubaustrieb, beginnt die Hasel zu blühen.

Die männlichen Blüten, die Haselkätzchen („die langen Würstchen“) haben Millionen Pollenkörper, die diese Allergien auslösen.

Also Vorsicht: Allergiker sollten natürlich auf Hasel- und Birkenpräparate verzichten!

 

Die weiblichen Blüten dagegen sind sehr unscheinbar und knospenförmig. Es sind nur ihre roten Narben sichtbar. Sie haben keinen Nektar, d.h. für die Bienen sind diese weiblichen Blüten uninteressant. Die Bestäubung erfolgt über die Windbestäubung.

oben die weibliche Blüte mit den roten Narben, unten die männlichen Blüten (Würstchen)

Bei der Hasel sind die männlichen und weiblichen Blüten gemeinsam auf einer Pflanze. In der Botanik heißt das „monözisch oder einhäusig“.

 

Die Haselnuss ernährt ca. 33 Säugetierarten, die vor allem die Nüsse lieben. Viele Vogelarten lieben sie, wie z.B. der Buntspecht, Kernbeißer oder Kleiber. Für den Pollen, Blätter, Zweige und Nüsse interessieren sich über 100 Insektenarten. Einige Arten leben ausschließlich von der Hasel, wie der Haselnussbohrer oder die Haselmaskenzikade. Weil sie so früh blüht, ist sie für die Bienen und Hummeln sehr wichtig.

Deshalb bitte auch nur ein bisschen sammeln!

Die Haselnuss ist somit eine wichtige Nahrungspflanze für unsere Tierwelt.

 

Die Hasel war früher bei den Germanen ein Symbol für Erotik, Fruchtbarkeit und Zeugungskraft. Bei den Römern war sie ein Friedenssymbol.

Ihr wurde abwehrende Eigenschaften gegen Schlangen und Hexen zugesprochen.

Für den Bau von Zauberstäben und Wünschelruten ist die Haselnuss sehr gut geeignet.


Jetzt, im Frühjahr, geht es natürlich nicht um die Nüsse, sondern um die Knospen, Blüten (Kätzchen) und Blätter.

 

Der Haselkätzchen-Tee ist einfach super.

Er wirkt schweißtreibend, fiebersenkend, stoffwechselanregend und ist auch für eine Frühjahrskur sehr gut geeignet. Die Haselkätzchen enthalten viele Mineralstoffe, wie Calcium, Magnesium und Eisen und wenn sie aufblühen haben sie auch viele Proteine.

Du nimmst einfach 1 – 2 EL männliche Blüten (frisch oder getrocknet) und übergießt sie mit 250 ml kochendem Wasser.  4-5  Minuten ziehen lassen und täglich 1 Tasse Tee trinken, 1 – 2 Wochen lang. Das ist eine tolle Vitalisierungskur.



Knospen:

Bei der Gemmotherapie wird die Hasel u.a. bei Asthma, chronischer Bronchitis, chronischen Halsschmerzen und chronischen Ekzemen eingesetzt.

 

Was ist eigentlich Gemmotherapie?

„Gemma“ ist lateinisch und bedeutet „Knospe“.  Gemmotherapie ist eine Form der Phytotherapie, bei der Knospen, junge Sprossen und Triebe von Pflanzen verwendet werden.

Leider fehlen immer noch wissenschaftliche Studien dazu.

Ein Extra-Beitrag zur Gemmotherapie folgt demnächst!

 

Die jungen Blätter werden im April bis Juni gesammelt, wenn sie noch ganz zart und weich sind.

Diese Blätter sind zum Rohverzehr geeignet (aber nur diese jungen Blätter). Du kannst sie entweder klein schneiden und zu einem Salat geben oder fermentieren.

Fermentation ist ein alter Gärungsprozess, bei der Lebensmittel haltbar gemacht werden. Sie werden mit einer Salzlake in ein geschlossenes Gefäß gegeben. Hier bilden sich dann Milchsäurebakterien und es fängt zu gären an. Die Lebensmittel werden dadurch haltbarer, wertvoller und vor allem gesünder.

 

Mit diesen fermentierten Blättern kannst Du Fleisch, Wild oder Geflügel ummanteln oder eine Pizza belegen.  

Die älteren Blätter kannst Du, ähnlich wie Weinblätter, mit einer Füllung servieren. Um sie geschmeidiger zu machen, blanchierst Du sie in heißem Wasser und gibt sie anschließend sofort in ein eiskaltes Wasser zum Abschrecken. 

 

Der Tee aus den Blättern wird in der Volksheilkunde zur Verringerung des Cholesterinspiegels und bei Darmproblemen getrunken.  2 TL Blätter mit kochendem Wasser übergießen und ca. 15 Minuten ziehen lassen.

Eine Teekur solltest Du nicht länger als 4 - 6 Wochen machen!


Ich wünsche Dir einen schönen Frühlingsanfang!

Deine woidkräuterei


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