Löwenzahn

Taraxacum officinale

Korbblütler - Asteraceae

Der Löwenzahn, der Löwenzahn, der hat schon manchem wohlgetan …


“Der Löwenzahn, der Löwenzahn, der hat schon manchen wohlgetan.

Der Leber und der Galle hilft er auf jedem Falle.“

(aus dem Buch die Land-Apotheke blv)


Der Löwenzahn, der auch gerne Butterblume oder Kuhblume genannt wird, ist wohl einer der Bekanntesten unter unseren Wildkräutern.



Der Gewöhnliche Löwenzahn ist ein Vertreter der Familie der Korbblütler. Zu dieser Pflanzenfamilie zählen viele weitere bekannte Nutzpflanzen und Kräuter wie der Wermut, Beifuß, die Ringelblume und die Echte Kamille. Zur engeren Verwandtschaft gehört die Wegwarte. Sie gehören beide zu den Cichoriengewächsen - Cichorieae.


Der Löwenzahn wächst überall. Unter widrigsten Umständen kämpft er sich aus jeder Ritze, Asphalt und zwischen Gehwegplatten. Er wächst in jedem Garten, Park, Wiesen, Beeten usw. Ohne Düngen und Pflegen, ohne unser Zutun.

Er ist mehr als nur ein “Unkraut”. Löwenzahn ist eine der tollsten und kraftvollsten Pflanzen.


Taraxacum ist ausdauernd und krautig. Er wird ungefähr 10-30 cm hoch und hat lange Pfahlwurzeln. Sie können bis 2 m lang werden. Seine Blätter sind löwenhaftig gezähnt und liegen wie eine Rosette am Boden.

Die ganze Pflanze hat einen weißen Milchsaft. Vor allem der hohle, blattlose Stängel hat viel Milchsaft, der extrem bitter ist, aber nicht giftig.

Die Blüte erscheint ab April und ist eine sog. Scheinblüte, d.h. aus unzähligen kleinen gelben Zungenblüten wird ein Körbchen gebildet.

Dieses Blütenkörbchen schliesst sich nachts und bei Regen.

Aus den gelben Zungenblüten bilden sich zur Fruchtreife dann kleinen Früchte mit den bekannten haarigen Flugschirmen. Die Früchte nennt man Achänenfrüchte und die Flugschirme werden botanisch Pappus genannt.

Dadurch können sich die schwarzen, länglichen Samen problemlos mit dem Wind ausbreiten. Da sich die Flugschirme leicht durch Pusten vom Blütenkopf lösen lassen, nennt man den Löwenzahn auch Pusteblume.

Wann hast Du zuletzt die Samen des Löwenzahns weggepustet?

Ich lade Dich dazu herzlich ein. Schau einfach zu, wie der Wind die Schirmchen davonschweben läßt. Schau zu, wie sie in der Luft tanzen.

Genieße das “Hier und Jetzt” und lerne wieder zu Staunen.

Oder bist Du ein “Engel oder Bengel”? Das verrät Dir ein schwarzer Punkt auf der ausgepusteten Blume.

Du wirst überrascht sein, wie gut Dir das tut und wie Du für einen Augenblick vielleicht deine Probleme vergessen kannst.




Ist Löwenzahn gesund?

Ein eindeutiges JAAAA!



Der Löwenzahn, so schreibt Kräuterpfarrer Künzle, sei der größte Blutreinigungssalat. Er reinigt den Organismus von Grund auf. Er entleert die Galle, stimuliert die Leber, erleichtert die Arbeit von der Bauchspeicheldrüse, Milz und Nieren.

 

Seine sekundären Inhaltsstoffe machen ihn so wertvoll.

Er hat viele Vitamine, achtmal soviel Vitamin C, vierzigmal soviel Vitamin A, fünfmal soviel Eiweiß und doppelt soviel Magnesium und Phosphor wie der Kopfsalat. Löwenzahn hat viele Mineralstoffe, wie Eisen, Calcium, Natrium und sehr viel Kalium.

Cumarine, Cholin und Inulin, Flavonoide, Triterpene, Kieselsäure, Gerbstoffe und vor allem Bitterstoffe, wie das Taraxin.

 

Und genau diese Bitterstoffe sind so wichtig für uns.

Ein Sprichwort sagt:  „Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund“

 

Sie regen den Appetit an, regulieren das Normalverhältnis zum Essen. Du bekommst keinen Heißhunger. Sie stimulieren den Fluss der Verdauungssäfte von Magen, Galle, Bauchspeicheldrüse und regen die Darmtätigkeit an. Das Essen wird besser verdaut.

Du hast sie also „bitternötig”.

 

Der Löwenzahn hat einen hohen Kaliumanteil, was gut für die Nieren ist. Kalium fördert die Harnausscheidung und dabei werden die Harnwege gut durchgespült, was Verkeimung vorbeugen kann. Dazu immer viel Wasser trinken.

Ich zitiere Kräuterwastl – Sebastian Viellechner:  „Rettungsweg – Harnweg“.   

Im Französischen heißt der Löwenzahn auch „pis en lit“, d.h. soviel wie „Bettnässer“, „Bettbiesler“ oder „Pissblume“.




Wie verwende ich den Löwenzahn?

Du kannst ihn sowohl als Heilpflanze, als auch in der Küche sehr gut verwenden.

Den Löwenzahn kannst Du komplett essen. Von der Wurzel, über die Blätter, den Stängel und die Blüten. Alles ist essbar.


Als Frühjahrskur sind natürlich seine Wurzeln und dann seine frischen, jungen Blätter interessant. Du kannst im Frühjahr z.B. eine 4-wöchige Teekur machen. Dabei trinkst Du jeden Tag 2 Tassen Löwenzahnwurzeltee (ich bevorzuge getrocknete Wurzeln oder Pulver) oder einen Tee aus den Blättern.


Die Wurzeln haben viel Inulin, das für Diabetiker interessant ist. Je nach Jahreszeit verändert sich der Gehalt. Im Frühjahr soll nur ca. 2% Inulin enthalten sein, im Herbst steigt er auf ca. 40%. Genau umgekehrt verhält es sich mit dem Zucker.

Inulin fördert Wachstum und Aktivität der „guten“ Darmbakterien. Somit trägt es zu einer optimalen Verdauung und einem generell gesunden Körper bei.

Inulin wird im Dünndarm nicht resorbiert, da dem Menschen das abbauende Enzym fehlt. Stattdessen wird es im Enddarm von Bakterien abgebaut und gilt deshalb zusätzlich auch als Ballaststoff.


Du kannst einen Pflanzensaft trinken, einen Smoothie machen oder einfach jeden Tag ein paar Blätter und Blüten in den Salat geben. Einen Mischsalat mit Löwenzahnblätter schmeckt wirklich hervorragend und mit verschiedenen Essigvarianten schmeckt er auch jedesmal anders.

Ich pflücke jedesmal einfach ein Blatt bzw. Blüte im Garten und esse sie sofort vor Ort. Die jungen Blätter immer aus der Rosettenmitte pflücken. Sie haben einen leicht bitteren, chicoreeähnlichen Geschmack.

Eine tolle Variante, den Löwenzahn zu genießen, habe ich vom Kräuterwastl gelernt.



Löwenzahnkapern:

Du sammelst die noch nicht geöffneten Löwenzahnblüten, überbraust sie kurz mit Wasser und trocknest sie mit Küchenpapier. Die Blüten mit Steinsalz in einem Weck- oder Marmeladenglas reichlich durchmischen. Alles muss bedeckt sein. Nach ca. 4 - 6 Wochen werden die Kapern dann abgebraust und in Apfel-oder Weinessig eingelegt.

Wenn Du die Kapern mit dem Essig kurz aufkochst, dann halten sie sich über einem Jahr. Sie schmecken hervorragend zu Brotzeit, Salaten, Brotaufstriche, Soßen oder Suppen.

(Rezept von Kräuterwastl - Sebastian Viellechner - Kräuterwastls Weg * - Verlag frischluft)


Röhrlsalat:

Ein tolles Rezept aus Österreich. Ich liebe es.

Einfach die Löwenzahnstängel wie Schnittlauch in dünne Scheibchen schneiden und unter Kartoffelsalat mischen. Schmeckt so toll.



Löwenzahngelee:

  • 1 kg Gelierzucker 2:1

  • 1 Liter Wasser

  • ca. 200 gr Löwenzahnblüten - ohne grünen Hüllblätter -

  • 1 Zitrone

Die Löwenzahnblüten in 1 Liter aufkochen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag abseihen, mit Gelierzucker und Zitronensaft zu einem Gelee kochen und in sterile Gläser abfüllen.

Löwenzahnsirup:

250 g Löwenzahnblütenblätter (ohne den grünen Teil) mit einer in Scheiben geschnittenen Bio-Orange in 1 Liter Wasser ca. 10 Minuten aufkochen.  Über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag abseihen und mit dem Saft einer Bio-Zitrone und 375 gr Rohrzucker unter Rühren nochmal kurz aufkochen und dann heiß in Flaschen abfüllen.

Lieber kleiner Löwenzahn,
Ich schaue dich so gerne an.
So viele Sonnen vor dem Haus,
Ich such' mir die schönste aus.

Lieber kleiner Löwenzahn,
Ich schaue dich so gerne an.
Deine Schirmchen schweben fort,
Bald wächst du am anderen Ort.

Verfasser unbekannt


Ich wünsche Dir eine schöne Frühlingszeit, viel Spaß beim Sammeln und Ernten, beim Ausprobieren und vielleicht etwas Achtsamkeit in dieser unruhigen Zeit.

“Natur tut gut”

Deine woidkräuterei!


Disclaimer: Wenn Du selber Wildpflanzen sammelst, musst Du die Pflanze 100%ig kennen und bestimmen können. Bei Unsicherheit ist unbedingt von der Nutzung abzusehen oder Du holst Dir Hilfe. Die Inhalte dieser Webseite sind mit großer Sorgfalt zusammengetragen und recherchiert. Dennoch übernimmt der Anbieter dieser Webseite keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Seiten und Inhalte. Alle Hinweise zum Genuss von Wildpflanzen und ihrer Wirkung auf die Gesundheit haben rein informativen Charakter. Sie ersetzen nicht den Besuch bei einem Arzt. Im Falle von gesundheitlichen Unsicherheiten oder dem Wunsch nach Diagnostik wenden sich Sie bitte an Ihren Arzt! Die Anwendung bei Babys, Kleinkindern, Kindern, Schwangeren und Menschen mit Bluthochdruck sollte in jedem Fall unter ärztlicher Begleitung bzw. nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten können je nach persönlicher Disposition nicht ausgeschlossen werden. Ich übernehme diesbezüglich keine Verantwortung und Haftung.


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